Capitol Reef NP - Einsame Wanderung am Memorial Day in traumhafter Naturkulisse
Das Capitol Reef haben wir in den letzten Jahren so erlebt wie die überwältigende Mehrheit der USA-Touristen, auf der Durchfahrt vom Bryce Canyon zu den Arches. Im Capitol Reef NP liegen die Hauptattraktionen direkt neben der Panoramastraße. Trotzdem bietet eine Wanderung ins Hinterland neue und spektakuläre Einblicke.
Außerdem gibt es einen schönen Campingplatz mit tierischen Abendgästen. Bisher hatten wir immer ein paar Wapitis zu Besuch. Diesmal schaut am Abend kurz ein Jungtier vorbei. Auf einer nahe gelegenen Wiese hat man fast eine Wapiti-Garantie. Mittag haben wir trotz Memorial Daynoch freie Platzwahl. Das lange Wochenende geht zu Ende, die letzten Wochenend-Camper bauen ab und die Nachfolger sind noch nicht da. Es ist schon wieder ein wenig windig. Aber der Campingplatz liegt nicht so exponiert wie in den Canyonlands und es sind auch keine starken Böen gemeldet. Als wir am Abend von unserer Wanderung zurück kommen, ist der Platz voll. Das haben wir nicht anders erwartet.
Wanderung zum Cohab Canyon
Auf unserer Wanderung zum Cohab Canyon kommt uns gleich eine junge Frau entgegen. Die nächsten 1,5 Stunden sind wir allein unterwegs und total begeistert von der grandiosen Naturkulisse. Am Anfang ist der Weg ein wenig steil. Dafür haben wir atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Felsen und den Campingplatz, der immer voller wird. Irgendwann geht es flach und gemütlich weiter, mitten durch die Felsgiganten und mit ständig wechselnder Kulisse. Das haben wir alles ganz allein für uns. Und das am Memorial Day! Das ist das absolute Kontrastprogramm zu dem Rummel im Arches Nationalpark am Vortag. Und das tut wirklich gut. Den Capitol Reef NP können wir also für lange Wochenenden empfehlen.
Mit verkorkstem Magen macht die schönste Wanderung keinen Spaß
Nach der grandiosen Wanderung vom Vortag wollen wir noch zum Cassidy Arch wandern, bevor wir ins Kodachrome Basin weiter fahren. Wir sind endlich wieder an einem windstillen Campingplatz und können ein richtiges Frühstück machen, sprich Bacon und Eggs. Schließlich sind wir ja in den USA. Mir ist das am Morgen eigentlich zu deftig, aber der Bacon muss weg. Er ist schon ein wenig blass, riecht und schmeckt aber noch ganz normal. Also riskieren wir es und ich esse auch etwas davon. Wir scherzen noch, dass wir vielleicht besser eine Stunde warten sollten, bevor wir auf Tour gehen. Hier gibt es kein Handy-Netz und am Tag zuvor waren wir allein auf Tour, und das am Memorial Day. Nicht dass sich da einer – oder eine – im Gelände plötzlich in Krämpfen windet. So schlimm wird es dann nicht. Erstens sind ein paar Leute unterwegs und zweitens wird mir nur ein wenig übel.
Der Aufstieg zum Cassidy Arch ist nicht so gemütlich wie die Wanderung am Vortag. Da muss man ständig über Felsen klettern und ist deutlich mehr gefordert. Ich schwitze nach zehn Minuten schon gewaltig, obwohl wir teilweise noch im Schatten sind. Nach 20 Minuten merke ich, dass was nicht stimmt. Wir drehen um. Beim Abstieg rebelliert mein Magen gewaltig und der Kreislauf ist auch nicht mehr richtig stabil. Mit einem verkorksten Magen ist Trinken auch kein Vergnügen und ich habe die Qual der Wahl: Noch mehr Magen-Probleme oder mehr Kreislauf-Probleme. Ich entscheide mich fürs Trinken. Gegen Mittag ist alles wieder in Ordnung und wir können uns wieder aufs Campen im Kodachrome Basin freuen.